Warum klingeln Einbrecher nachts? – So tricksen sie sich ins Haus

Statistisch gesehen findet in Deutschland alle 6 Minuten irgendwo ein Einbruch statt. Dabei kommen Einbrecher überwiegend tagsüber – aber manchmal eben auch in der Nacht. Es kommt sogar manchmal vor, dass Einbrecher nachts an der Tür klingeln oder klopfen. Doch wie sollten Sie sich in so einer Situation verhalten?
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die Perspektive des Einbrechers: Wir vergleichen die Risiken von Einbrüchen am Tag und in der Nacht, decken die Motive von Einbrechern auf und bieten Ihnen praktische Sicherheitsstrategien, damit Sie gegen Einbrüche gewappnet sind und im Ernstfall wissen, was zu tun ist.
Warum klingeln Einbrecher nachts?
Einbrecher klingeln manchmal nachts an der Haustür, um herauszufinden, ob jemand zu Hause ist. Das sogenannte „Klingel-Testen“ dient dazu, vor einem möglichen Einbruch zu prüfen, ob das Haus leer steht. Reagiert niemand, sehen Täter darin oft ein Zeichen für eine günstige Gelegenheit.
Sicherheitsexperten bestätigen, dass solche Tests vorkommen, sie sind allerdings keine besonders häufige Vorgehensweise. In den meisten Fällen handelt es sich bei nächtlichem Klingeln oder Klopfen schlicht um einen Klingelstreich – besonders in Wohngebieten mit Jugendlichen.
Trotzdem gilt: Öffnen Sie nachts nicht unbedacht die Tür, vor allem nicht, ohne zu wissen, wer draußen steht.
Was könnten Einbrecher vor dem Einbruch noch getan haben?
Es gibt einige auffällige Verhaltensweisen, an denen Sie Einbrecher bereits Tage vor dem eigentlichen Einbruch erkennen können. Beobachten Sie folgende Situationen in Ihrer Umgebung, sollten Sie aufmerksam werden:
Mehrtägige Beobachtung
Einbrecher spionieren oft schon Tage oder sogar Wochen vor dem eigentlichen Einbruch in der Gegend aus, um Routinen und Gewohnheiten ihrer Opfer zu studieren. Hier wird beispielsweise erfasst, zu welcher Tageszeit niemand zu Hause ist oder wann die Lichter ein- und ausgeschaltet werden. Es gibt 7 Anzeichen dafür, dass Ihr Haus von einem Einbrecher heimgesucht wurde.
Fortgeschrittene Techniken
Einige Täter nutzen bestimmte Methoden, um Häuser gezielt auszuwählen – etwa das Markieren mit unauffälligen Symbolen an Briefkästen oder Klingeln, das Platzieren von Gegenständen (z. B. Schuhen, Zetteln) oder sogar das Fotografieren von Namensschildern. Diese Hinweise deuten auf geplante Taten hin und sollten nicht ignoriert werden.
Annahme falscher Identitäten (sehr selten)
In seltenen Fällen geben sich Einbrecher als Handwerker, Paketboten oder Nachbarn aus, um sich Zugang zum Haus zu verschaffen oder Informationen zu sammeln. Auch angebliche Notfälle werden manchmal vorgeschoben. Seien Sie bei unerwartetem Besuch wachsam – vor allem, wenn dieser ungewöhnlich hartnäckig wirkt oder keine offizielle Identifikation vorzeigt.
Bonuswissen: Typisches Vorgehen von Einbrechern
Bei Einbrüchen lassen sich Muster feststellen, die sich in der Statistik niederschlagen und dabei helfen können, präventiv gegen Einbrüche vorzugehen. Dabei ist es vor allem wichtig zu wissen, zu welcher Tageszeit und an welchen Orten die meisten Einbrüche passieren.
Wann finden Einbrüche oft statt?
Viele Menschen glauben, dass Einbrecher bevorzugt nachts zuschlagen. Die Statistik zeigt jedoch ein anderes Bild: Tatsächlich finden die meisten Einbrüche tagsüber statt, nur 14-15 % passieren nachts. Dennoch kann das nächtliche Klingeln eine Ausnahme sein, wenn Täter auf Nummer sicher gehen wollen.
Im Winter und Herbst steigt die Zahl der nächtlichen Einbrüche zwar insgesamt leicht an, doch auch hier ist die beliebteste Tageszeit bei Einbrechern der frühe Morgen. Der Anstieg nächtlicher Einbrüche in den Wintermonaten kann außerdem damit zusammenhängen, dass die Zahl der Einbrüche zu dieser Zeit insgesamt ansteigt.
Wo brechen Einbrecher am liebsten ein?
Grundsätzlich suchen sich Einbrecher am liebsten Wohnungen und Häuser aus, die ungesichert oder schlecht einsehbar sind. Besonders beliebt sind dabei Einfamilienhäuser mit Gärten, die durch Hecken oder Zäune schwer einsehbar sind, sowie Erdgeschosswohnungen in Mehrfamilienhäusern.
Einbrecher bevorzugen es, ungestört ans Werk gehen zu können und meiden deshalb belebte Straßen oder Sackgassen. Auch Häuser mit wenig Beleuchtung sowie solche, in denen selten jemand zu Hause ist, werden vermehrt zum Ziel von Einbrechern. Wichtig sind außerdem eine einfache Zugänglichkeit sowie gute Fluchtmöglichkeiten.
Richtiges Verhalten bei verdächtigem Klingeln
Sollte Ihnen nachts ein verdächtiges Klingeln oder Klopfen an der Tür auffallen, sollten Sie bedacht vorgehen. So verhalten Sie sich in dieser Situation richtig:
Tür nicht sofort öffnen
Schauen Sie – wenn vorhanden – zunächst durch den Türspion. Schalten Sie dazu das Außenlicht an. Befindet sich wirklich jemand vor der Tür, können Sie diese Person durch die Tür ansprechen, aber bleiben Sie distanziert.
Polizei rufen bei Verdacht
Zögern Sie nicht, im Zweifelsfall die 110 wählen – selbst wenn es falscher Alarm sein sollte, müssen Sie den Einsatz nicht bezahlen. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Notruf um Hilfe.
Schutz durch Smart Home
Smarte Gadgets wie Bewegungsmelder, Licht, eine Videotürklingel oder Überwachungskameras sorgen für zusätzliche Sicherheit. Sie informieren frühzeitig über Auffälligkeiten und ermöglichen Ihnen, den Bereich vor der Tür einzusehen, ohne an die Tür gehen zu müssen.
Vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen für Ihr Zuhause
Bevor der Ernstfall eintritt, können Sie bereits vorbeugende Maßnahmen treffen, um Ihr Zuhause für Einbrecher unattraktiver zu gestalten und sich so weniger angreifbar zu machen. Hierzu haben wir ebenfalls ein paar nützliche Tipps:
- Mechanische Sicherungen nutzen: Tür- und Fenstersicherungen mit Prüfzertifikat können das Eindringen erschweren oder verhindern.
- Aufmerksame Nachbarschaft: Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn kann im Ernstfall Leben retten. Gegenseitige Achtsamkeit ist eine einfache, aber effektive Maßnahme.
- Überwachungskamera installieren: Wenn zu bestimmten Zeiten spät in der Nacht eine menschliche Bewegung erkannt wird, löst die Überwachungskamera sofort einen Alarm aus und sendet eine Nachricht an den Hauseigentümer. Wirksame Abschreckung für Einbrecher. Mehr Wege zum Abschrecken der Einbrecher finden Sie im Artikel: Einbrecher abschrecken: Die 8 besten Wege
2K-Voraufzeichnung Bullet-Kamera mit langlebigem Akku
2K 10s Voraufzeichnung ; ColorX-Nachtsicht; 20.000mAh Akku; Dual-band Wi-Fi 6.
- Anwesenheit simulieren: Nutzen Sie Zeitschaltuhren, smarte Lampen oder Sprachassistenten wie Alexa, um Licht, Radio oder Fernseher automatisch zu bestimmten Zeiten ein- und auszuschalten. So entsteht der Eindruck, dass jemand zu Hause ist – selbst wenn das Haus leer steht.
- Zugänge unübersichtlich machen: Halten Sie Büsche, Hecken und Sichtschutz im Eingangs- oder Terrassenbereich niedrig oder lichtdurchlässig. Gut einsehbare Zugänge wirken abschreckend, da Einbrecher ungern beobachtet werden. Bewegungsmelder an dunklen Stellen erhöhen zusätzlich die Sicherheit.
Häufige Fragen
Was jagt Einbrechern am meisten Angst ein?
Einbrecher fürchten vor allem Entdeckung und Lärm. Dinge wie sichtbare Überwachungskameras, bewegungsaktivierte Beleuchtung, laute Alarmsysteme oder auch ein wachsamer Nachbar schrecken besonders ab. Alles, was Aufmerksamkeit erzeugt oder das Risiko erhöht, erwischt zu werden, gilt als wirkungsvolle Abschreckung.
Welche Häuser bevorzugen Einbrecher?
Einbrecher suchen meist nach leicht zugänglichen, schlecht gesicherten Objekten, bei denen klar erkennbar ist, dass niemand zu Hause ist. Dazu zählen unter anderem Häuser mit dunklen Fenstern am Abend sowie überfüllten Briefkästen oder Mülltonnen. Besonders gefährdet sind freistehende Einfamilienhäuser, Reihenhäuser mit Garten oder Wohnungen im Erdgeschoss.
Wo sucht ein Einbrecher in einer Wohnung als erstes?
Einbrecher durchsuchen meist zuerst die klassischen Verstecke: Schubladen im Schlafzimmer, Nachtkästchen, Schmuckkästchen, unter der Matratze oder in Kleiderschränken. Auch Badezimmer und Wohnzimmerschränke werden häufig durchsucht – besonders Orte, an denen Menschen typischerweise Bargeld, Schmuck oder technische Geräte aufbewahren.
Fazit
Ein Einbruch stellt für viele Menschen ein echtes Albtraumszenario dar und kann langfristige Folgen für die Opfer haben. Deshalb ist es besonders wichtig, über das Thema aufzuklären und nützliche Informationen und Tipps zu teilen, damit die Menschen sich und ihr Zuhause besser schützen können.
Grundsätzlich gilt: Bleiben Sie aufmerksam und achten Sie auf auffälliges Verhalten. Dank technischer Errungenschaften wie Überwachungskameras, Bewegungsmelder und smarte Klingeln ist es heute einfacher als je zuvor, sich gegen Einbrecher zu wappnen. Diese Gadgets geben nicht nur das Gefühl von Sicherheit, sondern können im Ernstfall entscheidend sein.
Suche
Neueste Updates abonnieren
Sicherheit News & Angebote nicht verpassen
