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H.264 vs. H.265 im Vergleich

Kwan3/28/2025
H.264 vs. H.265

Die beiden gängigsten Video-Komprimierungsformate sind H.264 und H.265, auch als AVC (Advanced Video Coding) bzw. HEVC (High-Efficiency Video Coding) bekannt. Sie ermöglichen eine hochwertige Videoübertragung bei geringerer Dateigröße. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen beiden weit verbreiteten Codecs erläutert. Schauen wir uns H.264 und H.265 im Vergleich an.

H.264 und H.265 im Überblick

Die Videocodecs H.264 und H.265 sind unerlässlich, um Rohvideodaten auf eine praktikable Dateigröße zu reduzieren. Sie nutzen komplexe Algorithmen, um unwichtige Bildinhalte zu identifizieren und zu entfernen, die für die Bildrekonstruktion nicht erforderlich sind.

Was ist H.264?

H.264, auch AVC genannt, wurde 2003 eingeführt und verdoppelte nahezu die Kompressionseffizienz im Vergleich zum damals weit verbreiteten MPEG-2-Standard. Dies wurde durch fortschrittliche Techniken wie variable Blockgrößen, mehrere Referenzbilder und kontextadaptives binäres arithmetisches Kodieren erreicht. H.264 etablierte sich schnell als dominanter Videocodec und wird bis heute für Online-Streaming, Blu-ray-Discs, Fernsehausstrahlungen und Videokonferenzen genutzt.

Was ist H.265?

H.265, oder HEVC, ist der direkte Nachfolger von H.264 und wurde 2013 finalisiert. Er verbessert die Kompressionsleistung erheblich, indem er die gleichen Prinzipien nutzt und weiter optimiert. H.265 ermöglicht die gleiche Videoqualität wie H.264, benötigt dabei aber nur die halbe Bitrate. Das bedeutet, dass H.265-kodierte Dateien bei gleicher Auflösung und Bildrate nur halb so groß sind wie H.264-Dateien. Dies wird durch größere Codierungsbaumeinheiten, verbesserte Parallelverarbeitung und eine effizientere Bewegungsschätzung erreicht.

H.265 vs. H.264 – die wichtigsten Unterschiede

Beide Codecs basieren auf ähnlichen Videokompressionstechniken, doch H.265 bietet eine deutlich bessere Effizienz. Hier ein Überblick über die Unterschiede zwischen H.264 und H.265:

Videoqualität

Dank fortschrittlicherer Kompressionsalgorithmen erreicht H.265 die gleiche Bildqualität wie H.264, benötigt dafür aber nur die halbe Bitrate. Das bedeutet, dass H.265-kodierte Videos bei gleicher Bitrate weniger sichtbare Artefakte aufweisen und eine bessere Farbtiefe bieten. Zudem kann H.265 höhere Auflösungen wie 4K und 8K Ultra HD deutlich effizienter verarbeiten.

Dateigröße und Speicherbedarf

H.265 reduziert die Dateigröße im Vergleich zu H.264 um etwa 50 %, ohne die wahrgenommene Videoqualität zu beeinträchtigen. Das bedeutet weniger Speicherplatzbedarf und eine effizientere Nutzung von Speichermedien.

Ein 90-minütiges UHD-Video, das mit H.264 bei 15 Mbps kodiert wurde, benötigt rund 11 GB Speicherplatz. Wird es mit H.265 bei 8 Mbps komprimiert, schrumpft die Dateigröße auf etwa 5,5 GB. Dadurch können mehr Videos auf Geräten mit begrenztem Speicherplatz, wie Smartphones und Kameras, gespeichert werden.

Kompressionseffizienz

H.265 bietet nahezu die doppelte Kompressionseffizienz von H.264. Dies wird durch den Einsatz modernerer Kodierungstechniken ermöglicht. So arbeitet H.265 mit variablen Codierungsbaumeinheiten von 8×8 bis 64×64 Pixeln, während H.264 feste 16×16-Blöcke nutzt. Außerdem verbessert H.265 die Bewegungsabschätzung und Kompensation, wodurch redundante Bildinformationen noch effektiver entfernt werden.

Bitraten- und Bandbreitenbedarf

H.265 benötigt für dieselbe Videoqualität nur etwa die halbe Bitrate von H.264. Ein H.264-kodiertes 4K-Video erfordert beispielsweise rund 18–20 Mbps, während H.265 lediglich 7–10 Mbps benötigt. Dadurch können H.265-Videos auch über langsamere Netzwerke reibungslos gestreamt werden. Die geringeren Bandbreitenanforderungen machen den Codec besonders geeignet für IP-Kameras, Streaming-Plattformen und TV-Übertragungen.

Kompatible Formate

H.264 wird von allen wichtigen Formaten wie MP4, MOV, MKV und AVI unterstützt. Bei H.265 ist die Kompatibilität jedoch noch nicht einheitlich. Während MP4 und MKV H.265 vollständig unterstützen, bieten Formate wie AVI nur eingeschränkte oder gar keine Unterstützung. Dadurch kann die Wiedergabe von H.265-kodierten Dateien auf bestimmten Geräten oder Software eingeschränkt sein.

Kompatibilität mit Endgeräten

H.265 ist ein relativ neuer Standard, weshalb ältere Geräte ihn oft nicht unterstützen. Während moderne Smartphones, Fernseher und Computer H.265 problemlos wiedergeben können, gibt es bei älteren Modellen, die nur H.264 unterstützen, möglicherweise Kompatibilitätsprobleme. Dies sollte bei der Wahl des passenden Codecs berücksichtigt werden.

Unterschied auf einen Blick

Hier ein kurzer Vergleich zwischen den Videoformaten H.264 und H.265:

Eigenschaft H.264 H.265
Einführung 2003 2013
Kompression Gut Sehr effizient (fast doppelt so gut wie H.264)
Bildqualität bei gleicher Bitrate Durchschnittlich Hervorragend
Bitrate für eine bestimmte Qualität Hoch Niedrig (ca. 50 % von H.264)
Dateigröße Groß Deutlich kleiner (ca. 50 % von H.264)
Maximale Auflösung Bis zu 8K 8K und höher
Hardware-Kompatibilität Weit verbreitet Teilweise eingeschränkt bei älteren Geräten
Kodierungs-/Dekodierungszeit Schnell Langsamer

H.264 vs. H.265: Vor- und Nachteile

H.264

Vorteile:

  • Funktioniert auf nahezu allen modernen Geräten
  • Schnelle Kodierung und Dekodierung
  • Bewährter Standard mit breiter Unterstützung in der Branche
    Nachteile:
  • Weniger effiziente Kompression
  • Höherer Speicherbedarf und Bandbreitenverbrauch
  • Schwächen bei hochauflösenden Videos wie 4K

H.265

Vorteile:

  • Hochmoderne Kompression mit exzellenter Effizienz
  • Sehr gute Bildqualität und Farbwiedergabe
  • Spart Speicherplatz und reduziert den Bandbreitenbedarf
  • Ideal für 4K- und 8K-Streaming

Nachteile:

  • Aufwendigere Kodierung und Dekodierung
  • Eingeschränkte Unterstützung auf älteren Geräten
  • Nicht alle Containerformate sind breit kompatibel

H.265 vs. H.264 – Wo werden sie eingesetzt?

  • H.264 ist ideal für Anwendungen, bei denen schnelle Kodierung und breite Gerätekompatibilität gefragt sind – etwa bei Videokonferenzen und Live-Streams. Besonders für Full-HD-Auflösungen (1080p) ist H.264 eine bewährte Wahl.

  • H.265 spielt seine Stärken aus, wenn höchste Videoqualität und effiziente Kompression im Fokus stehen. Es eignet sich besonders für 4K- und 8K-Inhalte, wie sie bei Blu-ray-Discs, digitalem Kino und IPTV/OTT-Diensten zum Einsatz kommen.

  • Für Online-Streaming nutzen viele Plattformen eine Kombination aus beiden Codecs: H.264 für ältere Geräte, H.265 für moderne Hardware. Einige Streaming-Dienste setzen auf eine Multi-Codec-Strategie, um eine möglichst breite Nutzerbasis zu erreichen.

  • In der Videoüberwachung wird H.265 bevorzugt, da es Speicherplatz spart und gleichzeitig hochauflösende Aufnahmen ermöglicht. Die geringere Bandbreiten- und Speicheranforderung macht es zur idealen Wahl für Sicherheitskameras.

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Extra-Tipps: Welche ist besser für YouTube-Upload?

YouTube unterstützt beide Codecs, doch H.264 ist in den meisten Fällen die bessere Wahl – vor allem aus diesen Gründen:

  • Schnellere Kodierung: H.264 wird deutlich schneller verarbeitet als H.265, was für Creator kürzere Upload-Zeiten bedeutet.

  • Optimale Qualität für YouTube: H.265 punktet bei 4K- und 8K-Videos, doch die meisten Inhalte auf YouTube sind 1080p oder niedriger, wo H.264 effizient arbeitet.

  • Breitere Gerätekompatibilität: H.264 läuft auf praktisch allen Geräten, während H.265 auf älteren Systemen Probleme bereiten kann.

  • Stabilität und Zuverlässigkeit: YouTube setzt seit Jahren auf H.264 – ein erprobter Codec mit geringer Fehleranfälligkeit.

Für die meisten YouTube-Creator bleibt H.264 die beste Wahl. Wer 4K-Videos veröffentlicht, kann zusätzlich eine H.265-Version hochladen, um eine bessere Qualität für moderne Geräte zu bieten.

Häufig gestellte Fragen

Kann H.264 4K?

Nein, H.264 (AVC) unterstützt offiziell keine echte 4K-Auflösung in hoher Qualität. Zwar kann H.264 theoretisch Auflösungen bis zu 4K (4096×2304) kodieren, aber es ist nicht effizient genug für moderne 4K-Streaming- oder Aufnahmeanforderungen.

Für echtes 4K mit effizienter Kompression und guter Qualität wird H.265 (HEVC) oder AV1 empfohlen, da diese Codecs eine bessere Kompressionsrate bieten und somit weniger Bandbreite und Speicher benötigen.

Welche Bitrate bei H265?

Die empfohlene Bitrate für H.265 hängt von Auflösung und Bildrate ab. Für 1080p sind 3–6 Mbit/s bei 30 FPS und 6–12 Mbit/s bei 60 FPS üblich. Bei 1440p steigt sie auf 6–10 Mbit/s bzw. 10–18 Mbit/s. Für 4K werden 15–30 Mbit/s bei 30 FPS und 25–50 Mbit/s bei 60 FPS empfohlen.

Fazit: H.265 oder H.264?

H.265 (HEVC) setzt neue Maßstäbe in der Videokompression: Halbierter Speicher- und Bandbreitenbedarf bei gleicher Qualität.

Doch H.264 bleibt unverzichtbar, wenn es um breite Kompatibilität und schnelle Echtzeitkodierung geht. Wer hochauflösende Inhalte offline verbreitet, setzt auf H.265. Für Live-Streaming und ältere Geräte bleibt H.264 die bessere Wahl.

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