Reolink Altas PT Ultra Review: Ist eine kontinuierliche Aufnahme wirklich möglich?

Reolink hat mehrere Wi-Fi-Überwachungskameras mit Batterie auf den Markt gebracht, von denen sich die meisten als äußerst robust und leistungsfähig erwiesen haben. Angesichts des intensiven Wettbewerbs im Markt für batteriebetriebene Kameras hat Reolink nun jedoch eine Innovation eingeführt.

Viele Anwender von batteriebetriebenen Überwachungskameras beklagen sich über die Unfähigkeit, ununterbrochen aufzuzeichnen. Da die Batteriekapazität begrenzt ist, nehmen die meisten dieser Kameras nur dann auf, wenn innerhalb ihres Sichtfeldes eine Bewegung registriert wird. Mit dem neuen Modell Reolink Altas PT Ultra bietet Reolink seinen Nutzern nun eine Überwachungskamera, die kontinuierlich aufzeichnet, über eine große Batteriekapazität verfügt und sogar Voraufzeichnungsmöglichkeiten bietet. Erfahren Sie mehr, während wir die wichtigsten Funktionen dieses neuen Produkts unter die Lupe nehmen!

Reolink Altas PT Ultra im Überblick

Beim Öffnen der Verpackung war ich überrascht, dass das Design der neuen Altas PT Ultra-Kamera sich erheblich von anderen batteriebetriebenen PT-Kameras wie der Argus PT und Argus PT Ultra unterscheidet. Es scheint, als habe Reolink großen Wert auf das Design dieser Kamera gelegt. Bereits Mitte Juni sahen wir mit dem Argus 4 Pro eine bedeutende Verbesserung, die sich optisch deutlich von den anderen Modellen der Argus-Serie abhebt.

Die Altas PT Ultra ist im klassischen Dome-Design einer PT-Kamera gehalten und momentan nur in Weiß erhältlich. Besonders auffällig an diesem Modell ist die Kombination aus einer großen Objektivblende und einem hochentwickelten Bildsensor in einem einzigen Gerät, was sofort ins Auge fällt, wenn man die Linse betrachtet.

In der Verpackung fand ich die folgenden Zubehörteile, wie sie auch bei anderen Produkten üblich sind:

• Kamera
• Sicherheitsgestell
• Bohrvorlage
• Schrauben-Set
• Kurzanleitung
• Überwachungsaufkleber
• USB-C-Kabel
• Befestigungsgurt

Installation und Einrichtung

Der Installationsprozess der batteriebetriebenen Kameras von Reolink ist sehr benutzerfreundlich. Es gibt zwei Montagemöglichkeiten: an der Wand oder der Decke. Da ich die Kamera in meinem Garten einsetzen wollte, habe ich die Kurzanleitung befolgt, die Schablone an der gewünschten Position angebracht und die Löcher für die Halterung gebohrt. Wichtig: Vor der Montage unbedingt den Akku aufladen!

Für die Einrichtung benötigt man die Reolink-App. Wie bei der Argus 4 Pro unterstützt auch diese Kamera die Netzwerkanbindung über Bluetooth. Gewähre der Reolink-App die erforderlichen Berechtigungen für Bluetooth und Standort, aktiviere Bluetooth und verbinde die Kamera. Nachdem die Bluetooth-Verbindung steht, wählst du dein WLAN-Netzwerk aus und gibst das Passwort ein. Anschließend verbindet sich die Kamera mit dem Internet und weitere Konfigurationen können vorgenommen werden.

4K-Bildqualität

Die Altas PT Ultra ist Teil der Reolink 4K-Batteriekamerareihe. Ich habe die Videoqualität bei Tageslicht und in der Nacht getestet. Die 4K-Auflösung liefert bei hellem Tageslicht gestochen scharfe Details und beeindruckende Farbkraft. Objekte sind bis zu 30 Fuß entfernt klar erkennbar, und mit dem digitalen Zoom kann man noch weiter hineinzoomen.

In der Nacht sorgt die ColorX-Technologie für farbige Aufnahmen, und das ganz ohne sichtbare Scheinwerfer (Hinweis: In völliger Dunkelheit kann die Kamera keine farbigen Bilder erzeugen, sie benötigt etwas Restlicht. Beim Test war zum Beispiel das Licht meiner Nachbarn an, auch wenn es weiter entfernt war). Im Vergleich zu anderen batteriebetriebenen Kameras sind die Nachtaufnahmen sehr klar. Bei absoluter Dunkelheit aktivieren sich die Scheinwerfer, um die Nachtsicht zu verbessern.

Akkukapazität für Daueraufzeichnung

Reolink wirbt damit, dass diese Kamera einen ausdauernden Akku für kontinuierliche Aufzeichnungen hat. Ich habe die technischen Daten überprüft: Die Akkukapazität der Reolink Altas PT Ultra beträgt 20.000 mAh und übertrifft damit andere batteriebetriebene Reolink-Kameras deutlich. Zum Vergleich: Die Argus 4 Pro hat nur einen 5.000 mAh-Akku.

Vor der Installation wurde der Akku vollständig aufgeladen und die Kamera auf eine durchgehende 24-Stunden-Aufzeichnung konfiguriert. Unter diesen Bedingungen hielt der Akku etwa vier Tage. Wenn die Kamera jedoch auf eine tägliche Aufnahmezeit von 12 Stunden eingestellt wird, kann der Akku mehr als eine Woche durchhalten – bis zu 8 Tage.

Es gibt die Möglichkeit, die Kamera mit einem 6W- oder 12W-Solarpanel von Reolink aufzuladen. Nach dem ersten Entladen habe ich ein 6W-Solarpanel angeschlossen. Wichtig zu wissen: Das Solarpanel ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat erworben werden.

Ich habe auch die Akkulaufzeit im bewegungsgesteuerten Modus getestet. Auch wenn Reolink die Kamera für Daueraufzeichnungen empfiehlt, sticht sie durch eine Voraufzeichnungsfunktion hervor. Reolink gibt an: „Dank des neuen System-on-Chip (SoC) kann die Kamera 10 Sekunden vor dem eigentlichen Ereignis aufzeichnen.“ Ich habe diese Funktion über die App aktiviert und versucht, durch den Erfassungsbereich zu gehen, um ein Bewegungsevent auszulösen. Beim Überprüfen der Aufnahmen konnte ich sehen, dass das Filmmaterial tatsächlich 10 Sekunden vor meinem Betreten des Bildbereichs begann.

Auto-Tracking und Schwenk-/Neigefunktion

Die Kamera bietet auch PT-Funktionalität (Schwenken und Neigen). Ähnlich wie die Argus PT Ultra kann sie 355° horizontal schwenken und 90° vertikal neigen, was eine nahezu vollständige 360-Grad-Abdeckung ohne tote Winkel ermöglicht. Reolink gibt an, dass die Kamera Bewegungen im Sichtfeld automatisch verfolgt und Menschen, Fahrzeuge sowie Tiere erkennen kann.

Ich habe die Bewegungserkennung auf die höchste Empfindlichkeit gestellt, den bewegungsgesteuerten Modus aktiviert und die Reaktionszeit getestet. Innerhalb von Sekunden, nachdem ich den Erfassungsbereich durchquerte, erhielt ich eine Benachrichtigung. Als ich die Kamera auf die Straße ausrichtete, meldete sie sofort ein sich näherndes Fahrzeug. Die Verfolgungsfunktion kann jedoch verwirrt sein, wenn sich zwei Fahrzeuge in unterschiedliche Richtungen bewegen. Das ist jedoch ein Problem, das aktuell noch keine KI perfekt lösen kann. Insgesamt gefällt mir die Auto-Tracking-Funktion sehr gut – sie ist die beste, die ich bisher bei einer PT-Kamera gesehen habe.

Lokaler Speicher und Home Hub

Für mich ist die beste Eigenschaft der Reolink-Sicherheitskameras die Unterstützung für lokalen Speicher. Egal ob PoE- oder batteriebetrieben, jedes Modell hat einen SD-Kartenslot für die lokale Speicherung von Aufnahmen. Auch die neue Altas PT Ultra verfügt über diese Funktion. Da ich bereits einen Home Hub besitze, habe ich die Kamera damit verbunden. Der Reolink Home Hub unterstützt bis zu zwei 512-GB-microSD-Karten und ermöglicht darüber hinaus die Nutzung von NAS- und RTSP-Protokollen.

Reolink Altas PT Ultra: Stärken und Schwächen

Nach gründlicher Erprobung der Funktionen habe ich die Highlights dieser Kamera und einige Schwachstellen zusammengefasst.

Stärken:

• Ausdauernder Akku, geeignet für Daueraufzeichnungen
• 4K-Bildauflösung mit beeindruckenden Details
• Farb-Nachtsicht ohne sichtbare Zusatzbeleuchtung
• PT-Funktion für nahezu vollständige Rundumsicht
• Keine Abonnements notwendig, unterstützt lokalen Speicher

Schwächen:

• Der Akku ist fest verbaut und muss in der Kamera aufgeladen werden
• Solarpanels sind nicht im Lieferumfang enthalten und müssen separat erworben werden
• Das mitgelieferte USB-C-Ladekabel könnte länger sein

Veröffentlichungsdatum und Verfügbarkeit

Reolink plant, die neue Altas PT Ultra am 25. September 2024 in Europa, Nordamerika und Australien auf den Markt zu bringen. Das Modell wird sowohl auf der offiziellen Reolink-Website als auch im Amazon-Shop erhältlich sein. Wer das Modell und seine Funktionen vorab erkunden möchte, kann Reolink auf der IFA 2024 besuchen. Dort wird die Kamera vorgestellt, und das Reolink-Team wird alle Details erklären. Nicht verpassen!

Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält der Akku der Altas PT Ultra?

Das hängt vom verwendeten Aufzeichnungsmodus ab. Die Reolink Altas PT Ultra ist mit einem 20.000-mAh-Akku ausgestattet, was deutlich größer ist als bei den meisten anderen batteriebetriebenen Modellen. Im bewegungsgesteuerten Modus hält der Akku länger. Da die Kamera jedoch auch Daueraufzeichnungen unterstützt, kann die Akkulaufzeit bei dieser Einstellung kürzer ausfallen.

Benötigt die Reolink Altas PT Ultra eine SIM-Karte?

Nein, das ist nicht erforderlich. Die Altas PT Ultra arbeitet mit 2,4-GHz- und 5-GHz-WLAN, sodass keine SIM-Karte für eine Mobilfunkverbindung benötigt wird.

Fazit

Nach umfangreichen Tests kann ich sagen, dass die Reolink Altas PT Ultra eine hervorragende batteriebetriebene Überwachungskamera ist, die durch eine starke Akkulaufzeit besticht. Sie bietet Daueraufzeichnung und liefert bei Tag und Nacht gestochen scharfe 4K-Bilder. Die Nachtsichtfunktion ist besonders beeindruckend, und die nahtlose Integration mit dem Home Hub ist ein echter Pluspunkt. Ein etwas längeres USB-C-Ladekabel wäre wünschenswert, und die Tatsache, dass das Solarpanel separat gekauft werden muss, ist etwas unpraktisch.