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PoE, PoE+ und PoE++: Wo liegen die Unterschiede?

Kwan6/26/2025
PoE vs. PoE+ vs. PoE++

Wenn Sie einen PoE-Switch kaufen möchten, stoßen Sie schnell auf Begriffe wie PoE, PoE+ oder PoE++. Doch was steckt dahinter – und welcher Standard ist der richtige für Sie?

In diesem Artikel erklären wir die Unterschiede zwischen PoE, PoE+ und PoE++, zeigen typische Einsatzbereiche und helfen Ihnen dabei, den passenden Switch für Ihr Heimnetzwerk oder Büro zu finden.

Die wichtigsten PoE-Standards für Netzwerkswitches im Überblick

Power over Ethernet (PoE) ermöglicht die gleichzeitige Übertragung von Strom und Daten über ein einziges Ethernetkabel – separate Stromleitungen werden damit überflüssig. In diesem Abschnitt stellen wir die gängigen PoE-Standards Typ 1, Typ 2 und Typ 3 vor, die von der IEEE entwickelt wurden, und zeigen die Unterschiede auf.

Ein PoE-Switch ist ein Netzwerkswitch, der nicht nur Daten, sondern auch Strom über dasselbe Kabel an kompatible Geräte weiterleitet. Nach dem Anschließen der Ethernetkabel an den Switch lassen sich PoE-Geräte unkompliziert mit Strom versorgen – eine praktische und günstige Lösung etwa für IP-Kameras, WLAN-Access-Points oder VoIP-Telefone, besonders dort, wo keine Steckdosen vorhanden sind.

Insgesamt unterscheidet man vier PoE-Standards, die auf den IEEE-Normen basieren:

  • Typ 1 – PoE

  • Typ 2 – PoE+

  • Typ 3 – PoE++

  • Typ 4 – UPoE

Die IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) legt internationale Standards für Technik- und IT-Produkte fest – darunter auch die Vorgaben für PoE.

Grundsätzlich wird zwischen zwei Gerätetypen unterschieden: PSEs (Power Sourcing Equipment), also Geräte wie Switches oder Injektoren, die Strom bereitstellen – und PDs (Powered Devices), die über das Netzwerkkabel mit Energie versorgt werden.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Unterschiede der einzelnen Standards.

Was zeichnet PoE aus?

PoE-Switches basieren auf dem IEEE-Standard 802.3af, der die maximale Stromversorgung über Netzwerkkabel regelt.

Demnach dürfen Switches (PSEs) pro Anschluss bis zu 15,4 Watt liefern, während angeschlossene Geräte (PDs) maximal 12,95 Watt verbrauchen. Typische Einsatzbereiche sind einfache Geräte wie VoIP-Telefone, fest installierte Kameras oder Sensoren.

Mittlerweile nutzen auch moderne Dualobjektiv-Kameras den PoE-Standard. Reolink – ein führender Anbieter im Bereich Videoüberwachung – verbindet in seinem PoE-Modell, der Duo 3 PoE, diese Technik mit einer beeindruckenden 16-Megapixel-Auflösung. Das Ergebnis: ein deutlich verbessertes und detailreicheres Überwachungserlebnis.

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Reolink bietet zudem weitere PoE-Kameras an.

Was zeichnet PoE+ aus?

PoE+ (IEEE 802.3at) – auch als „PoE Plus“ bekannt – ist die weiterentwickelte Version des klassischen PoE-Standards. Pro Port lassen sich damit bis zu 30 Watt übertragen – also rund doppelt so viel wie bei PoE. Die Spannung liegt zwischen 50 und 57 Volt.

Damit lassen sich auch stromhungrigere Geräte wie PTZ-Kameras, IP-Telefone oder Alarmsysteme zuverlässig versorgen.

Was zeichnet PoE++ aus?

PoE++ (IEEE 802.3bt) ist der aktuell leistungsstärkste PoE-Standard. Pro Anschluss liefert ein PoE++-Switch bis zu 60 Watt – bei einer Spannung von 52 bis 57 Volt.

Darüber hinaus gibt es eine stärkere Variante, bekannt als Typ 4, die ebenfalls dem IEEE-Standard 802.3bt zugeordnet ist.

Typ 4-Switches erreichen bis zu 100 Watt pro Port und eignen sich für besonders leistungsintensive Geräte – zum Beispiel Zugangskontrollen, kleine PCs, Bildschirme oder medizinische Fernüberwachungssysteme.

Was zeichnet UPoE aus?

UPoE (IEEE 802.3bt) ist eine erweiterte Form von PoE++, die besonders hohe Leistungen bereitstellt. Pro Port sind bis zu 100 Watt möglich – fast das Siebenfache des ursprünglichen PoE-Standards. Damit lassen sich auch Geräte mit hohem Energiebedarf betreiben, etwa komplexe WLAN-Zugangspunkte mit mehreren Funkmodulen oder Systeme zur Gebäudeautomatisierung.
PoE vs PoE+ vs PoE++

PoE, PoE+ und PoE++ im Vergleich

Mit der Entwicklung neuer Technik wurden auch die PoE-Standards weiterentwickelt, um modernen Geräten gerecht zu werden.
Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

  • Die IEEE-Standards lauten: 802.3af für PoE, 802.3at für PoE+ und 802.3bt für PoE++.

  • PoE und PoE+ nutzen jeweils zwei Aderpaare im Kabel zur Stromübertragung, PoE++ dagegen vier Paare.

  • Die maximale Leistung pro Anschluss variiert: PoE liefert bis zu 15,4 Watt, PoE+ bis zu 30 Watt und PoE++ je nach Typ 60 oder sogar 100 Watt.

  • Höhere PoE-Typen versorgen stärkere und technisch anspruchsvollere Geräte.

In der folgenden Tabelle finden Sie einen direkten Vergleich der verschiedenen Standards.

Kurzer Vergleich von PoE, PoE+ und PoE++ in Tabelle

Damit Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen drei Standards schnell erfassen können, haben wir eine Vergleichstabelle erstellt.

Tabelle 1: Wichtige Parameter im Überblick

Die Tabelle zeigt die Unterschiede bei IEEE-Standards, maximaler Leistung pro Port, Kabeltypen und weiteren Merkmalen der PoE-Varianten.

/ PoE PoE+ PoE++ UPoE
PoE-Typ Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4
IEEE-Standard 802.3af 802.3at 802.3bt 802.3bt
Max. Leistung pro Port 15,4 W 30 W 60 W 100 W
Spannung (PoE) 44–57 V 50–57 V 50–57 V 52–57 V
Max. Leistung am Gerät 12,95 W 25,5 W 51 W 71 W
Spannung am Gerät 37–57 V 42,5–57 V 42,5–57 V 41,1–57 V
Verwendete Aderpaare 2 Paare 2 Paare 4 Paare 4 Paare
Unterstützte Kabel Cat3 oder besser Cat5 oder besser Cat5 oder besser Cat5 oder besser

Tabelle 2: Betriebsbedingungen der verschiedenen PoE-Standards im Überblick

Jeder PoE-Standard hat eigene Anforderungen an Strom, Spannung, Energiemanagement und Temperatur, um zuverlässig zu funktionieren. Die folgende Tabelle fasst diese Bedingungen zusammen:

Eigenschaft Typ 1 „PoE“ (802.3af) Typ 2 „PoE+“ (802.3at) Typ 3 „PoE++“ (802.3bt) Typ 4 „UPoE“ (802.3bt)
Maximaler Strom (Imax) 350 mA 600 mA 600 mA pro Adernpaar 960 mA pro Adernpaar
Maximaler Kabelwiderstand pro Adernpaar 20 Ω (Kategorie 3) 12,5 Ω (Kategorie 5) 12,5 Ω 12,5 Ω
Energiemanagement Drei Leistungsstufen (1–3), per Signatur ausgehandelt Vier Leistungsstufen (1–4), per Signatur oder in 0,1-Watt-Schritten per LLDP verhandelbar Sechs Leistungsstufen (1–6), per Signatur oder 0,1-W-Schritte per LLDP Acht Leistungsstufen (1–8), per Signatur oder 0,1-W-Schritte per LLDP
Temperatur-Abschwächung bei Kabel-Umgebung Keine Einschränkung 5 °C Abschlag bei aktivem Modus (2 Paare) 10 °C Abschlag bei mehr als der Hälfte der Aderpaare 10 °C Abschlag, genaue Temperaturplanung erforderlich
Unterstützte Betriebsmodi Modus A (Endspan), Modus B (Midspan) Modus A, Modus B Modus A, Modus B, 4-Paar-Modus 4-Paar-Modus

Tabelle 3: Geräte, die von den verschiedenen PoE-Standards unterstützt werden

Jeder PoE-Standard ist für bestimmte Geräteklassen geeignet. Die Wahl des richtigen Geräts ist entscheidend für die passende PoE-Anwendung. Die Tabelle zeigt, welche Geräte von den jeweiligen Standards versorgt werden können.

Typ 1 „PoE“ (802.3af) Typ 2 „PoE+“ (802.3at) Typ 3 „PoE++“ (802.3bt) Typ 4 „UPoE“ (802.3bt)
- VoIP-Telefone
- Sensoren und Messgeräte
- Feste Überwachungskameras
- PTZ-Kameras (Schwenken/Neigen/Zoomen)
- Video-IP-Telefone
- Alarmsysteme
- Videokonferenzsysteme
- Geräte für die Gebäudeautomation
- Laptops
- Fernseher

Welcher PoE-Switch passt am besten zu Ihnen?

Rein von der Leistung her wäre der Typ 4 PoE++ natürlich der stärkste Kandidat. Doch was für Sie persönlich am besten ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Hier einige Punkte, die Sie bei der Wahl Ihres PoE-Switches berücksichtigen sollten:

  • Strombedarf: Der Switch muss genug Leistung für alle angeschlossenen Geräte (PDs) liefern. Prüfen Sie den Gesamtverbrauch Ihrer Geräte und vergleichen Sie ihn mit dem verfügbaren Leistungsbudget des Switches. Ihr Verbrauch sollte das Budget nicht überschreiten.
  • Anzahl der Anschlüsse: Für kleinere Netzwerke reichen meist 8, 12 oder 16 Ports aus. In größeren Firmen oder Institutionen sind oft 24, 48 oder mehr Ports nötig, um alle Geräte anzubinden.
  • Datenübertragung: Ermitteln Sie die benötigte Datenrate anhand Ihres Datenvolumens und der erforderlichen Geschwindigkeit beim Senden und Empfangen. Je nach Einsatz unterstützt der Switch Ethernet-Standards von 10Base-T über Fast Ethernet bis zu Gigabit oder sogar 10-Gigabit. Der Switch sollte stabile und unterbrechungsfreie Übertragung garantieren.
  • Zusätzliche Komponenten: Überlegen Sie, ob Sie weitere Hardware wie Injektoren, Medienkonverter oder Glasfaserkabel brauchen, etwa für größere Entfernungen oder höhere Bandbreiten.
  • Kompatibilität der Geräte: Achten Sie darauf, dass Ihre Geräte zum Switch passen. Ein PoE++-Gerät funktioniert nicht mit einem PoE+-Switch.
  • Managed oder Unmanaged: Managed Switches bieten umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten über Management-Tools oder Webinterfaces. Unmanaged Switches sind einfacher und bieten keine Anpassungsoptionen.

Gründe für ein Upgrade Ihres PoE-Switches

Ein Upgrade Ihres PoE-Switches ist meist eine sinnvolle Entscheidung. Oft reicht die Leistung des aktuellen Switches nicht mehr aus, um alle Geräte zuverlässig zu versorgen – das ist ein klarer Grund für eine Modernisierung.

Dabei verlieren Sie beim Umstieg nichts (außer den Kosten), denn PoE ist abwärtskompatibel: Ein PoE++-Switch kann auch ältere Geräte versorgen, während ein einfacher PoE-Switch keine PoE+ oder PoE++-Geräte unterstützt.

Weitere Gründe für ein Upgrade sind:

Gerätekompatibilität

Wenn Sie beispielsweise eine neue IP-Kamera mit PoE++ kaufen, die Ihr bisheriger PoE+-Switch nicht unterstützt, brauchen Sie einen PoE++-Switch. Damit sind Sie auch für künftige Geräte gut gerüstet.

Verbesserte Geräteperformance

Höhere PoE-Standards bringen meist auch bessere Leistungen für Ihre Geräte, etwa durch schnellere Netzwerkgeschwindigkeiten.

Energieeffizienz

Neuere PoE-Switches sind effizienter und minimieren Stromverluste bei der Übertragung. Das kann langfristig Stromkosten senken.

Wenn Ihr aktueller Switch Ihren Bedarf noch deckt, ist ein Upgrade nicht unbedingt nötig. Gerade bei großen Netzwerken können die Kosten für neue Switches jedoch schnell steigen.

Wichtige Zusatzkriterien bei der Switch-Auswahl

Neben den PoE-Funktionen spielen auch diese allgemeinen Faktoren eine Rolle bei der Wahl des richtigen Switches:

  1. Anzahl und Art der Anschlüsse: Der Switch sollte genug Ports für alle Ihre Geräte haben. Auch die Anschlussarten sind wichtig, da sie die Geschwindigkeit beeinflussen.
  2. Netzwerkstruktur: Überlegen Sie, welche Topologie Ihr Netzwerk haben soll, etwa Stern- oder Ringstruktur. Je nach Topologie sind unterschiedliche Switch-Typen erforderlich.
  3. Leistung des Switches: Aspekte wie Datenweiterleitung, Zwischenspeicher und Prozessorleistung bestimmen, wie gut der Switch Ihr Netzwerk auch bei hoher Belastung bewältigt.
  4. Verwaltung: Entscheiden Sie, welche Management-Optionen (Weboberfläche, Kommandozeile, SNMP) am besten zu Ihrem Wissen und Bedarf passen.
  5. Zuverlässigkeit: Da der Switch das Herzstück des Netzwerks ist, sollte er robust und ausfallsicher sein. Modelle mit Redundanz bieten hier Schutz vor Komplettausfällen.
  6. Sicherheitsfunktionen: Achten Sie auf Features wie VLAN, MAC-Filter oder Zugriffslisten, um Ihr Netzwerk gegen Angriffe zu sichern.

Wenn Sie die Unterschiede von PoE, PoE+ und PoE++ verstanden haben, fragen Sie sich vielleicht, wie Sie bei Reolink Kameras den PoE-Standard herausfinden. Hier sind drei einfache Wege:

  1. Produktseite ansehen: Im Bereich „Specs“ finden Sie unter „Stromversorgung“ alle Infos zum PoE-Standard der Kamera, etwa beim Modell Duo 3 PoE.
  2. Datenblatt herunterladen: Auf der Produktseite gibt es auch ein Datenblatt mit detaillierten Angaben.
  3. Support kontaktieren: Bei weiteren Fragen zu den PoE-Anforderungen hilft Ihnen unser Support-Team gerne weiter!

Häufig gestellte Fragen

Ist PoE++ 60 Watt oder 90 Watt?

PoE++ kann je nach Ausführung 60 oder 90 Watt liefern. Typ 3 nach IEEE 802.3bt liefert bis zu 60 Watt, Typ 4 sogar bis zu 90 Watt oder mehr. Beide gehören zu PoE++, die genaue Leistung hängt vom jeweiligen Gerät ab.

Was bedeutet PoE++ genau?

PoE++ ist der Power-over-Ethernet-Standard IEEE 802.3bt, der zwei Leistungsstufen umfasst: Typ 3 und Typ 4. Er eignet sich für stromintensive Geräte wie PTZ-Kameras, Videokonferenzsysteme, LED-Beleuchtung oder Thin Clients.

Was ist UniFi PoE++?

UniFi PoE++ ist Ubiquitis Variante des IEEE 802.3bt-Standards, die meist 60 bis 70 Watt liefert – je nach Gerät und Switch. Damit lassen sich etwa UniFi Protect PTZ-Kameras, leistungsstarke Access Points oder LED-Panels über ein Kabel mit Strom versorgen. Nicht alle UniFi-Switches unterstützen PoE++, daher sollte man auf eine Kennzeichnung mit 802.3bt oder PoE++ achten.

Wie viel Watt liefert PoE++?

PoE++ bietet bis zu 60 Watt pro Port bei Typ 3 und bis zu 100 Watt bei Typ 4. Das ist deutlich mehr als PoE mit 15,4 Watt oder PoE+ mit 30 Watt. So können auch anspruchsvolle Geräte wie Gebäudemanagementsysteme oder kleine Computer betrieben werden.

Wie weit kann PoE++ Strom übertragen?

Mit PoE++ kann Strom über bis zu 100 Meter (ca. 328 Fuß) an Standard-Ethernet-Kabeln wie Cat5e oder Cat6 übertragen werden. Das gilt für beide Typen 3 und 4 gemäß IEEE 802.3bt.

Fazit

Wir haben gesehen, dass sich PoE-Standards vor allem durch die verfügbare Leistung unterscheiden.

Wenn Sie die Unterschiede kennen, fällt die Wahl des richtigen PoE-Switches leichter. Ein Umstieg auf einen höherwertigen Standard ist nur dann sinnvoll, wenn Ihr aktueller Switch nicht mehr ausreicht oder Sie neue Geräte hinzufügen wollen.

Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen geholfen, Klarheit zu gewinnen und die beste Entscheidung zu treffen. Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar und teilen Sie den Beitrag mit anderen, die davon profitieren könnten.

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Eine Redakteurin von Reolink, schreibt Blogbeiträge zu Lifestyle- und Technikthemen, teilt clevere Alltagstipps und stellt smarte Gadgets vor. Gleichzeitig als eine Nutzerin der Reolink-Produkte schaut sie beim Schreiben gerne mit der Kamera regelmäßig nach, ob es ihrer Katze zu Hause gut geht.