Gaunerzinken: Was sind ihre Bedeutung und was kann man dagegen tun?

Ein Einbruch ist für viele Menschen ein wahres Horror-Szenario, nicht nur wegen der fehlenden Wertsachen, sondern oft auch, weil es ein großes Loch in das Sicherheitsgefühl der Betroffenen reißt. Durch einen Einbruch entsteht das Gefühl, im eigenen Zuhause nicht mehr sicher zu sein – deshalb ist es wichtig, sich davor zu schützen.
In diesem Artikel möchten wir deshalb über das Thema Gaunerzinken aufklären. Wir zeigen Ihnen, worum es sich dabei genau handelt und wie Sie diese Zeichen von Einbrechern erkennen. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihr Zuhause wirksam vor einem Einbruch schützen können.
Was sind Gaunerzinken?
Zunächst sollte geklärt werden, was ein sogenannter Gaunerzinken überhaupt ist. Gaunerzinken, manchmal auch Ganovenzinken genannt, sind geheime Zeichen, die angeblich von Kriminellen wie Dieben oder Einbrechern genutzt werden, um Häuser, Grundstücke oder Bewohner zu kennzeichnen. Diese Zeichen sollen Komplizen unauffällig darüber informieren, ob sich ein Einbruch lohnt, welche Gefahren drohen oder wie die Bewohner reagieren könnten.
Gaunerzinken stammen aus dem Rotwelsch, der Sondersprache von Gaunern und Fahrenden seit dem Mittelalter. Die Zeichen dienten als geheime Markierungen, um Informationen über Orte und Bewohner weiterzugeben. Sie wurden an Häusern angebracht und sollten nur für Eingeweihte lesbar sein, während Außenstehende sie übersahen. Sie fungierten somit als eine Art „Geheimsprache“ zur Weitergabe von geheimen Informationen.
Gibt es heute noch Gaunerzinken?
Laut Polizei treten Gaunerzinken heutzutage sehr selten auf, es kann kein nachweislicher Zusammenhang mit Einbrüchen festgestellt werden. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Einbrecher heutzutage meist digitale Mittel nutzen. So ist das Fotografieren von Einbruchszielen und die Kommunikation per Smartphone vermutlich verbreiteter als das altmodische Markieren von Objekten mit einem Gaunerzinken.
Ob Gaunerzinken tatsächlich noch systematisch verwendet werden, ist generell umstritten. Immer wieder berichten Polizei und Medien über entdeckte Zeichen an Haustüren, Briefkästen oder Zäunen und warnen davor, dass sie zur Vorbereitung von Einbrüchen dienen könnten. Oft handelt es sich aber auch um harmlose Kritzeleien von Kindern oder Symbole, die keine kriminelle Bedeutung haben. Wenn heute noch Gaunerzinken eingesetzt werden, dann in Form unauffälliger Objekte wie Steine, Blätter, Zweige oder Stücke aus Plastik.
Typische Gaunerzinken und ihre Bedeutung
In der Geschichte der Gaunerzinken haben sich einige Muster und Symbole durchgesetzt, die alle eine bestimmte Bedeutung haben. Die bekanntesten dieser Zeichen stellen wir Ihnen in den folgenden Abschnitten vor. Sollten Sie eines dieser Symbole an Ihrem Haus entdecken, ist eventuell Vorsicht geboten.
Zahlen & Raster
Manchmal werden einfache Strichmuster oder Raster genutzt, um Informationen zu hinterlassen. Diese sollen unauffällig, aber eindeutig für Mitwissende sein. Das ist die Bedeutung dahinter:
- Drei horizontale Linien = viel Beute
- Ein Raster aus Linien oder Punkten = Bargeld
Pfeile & Richtungszeichen
Auch Pfeile können genutzt werden, um Häuser zu markieren und günstige Einbruchswege zu verraten. Dabei gilt:
- Pfeile geben die Richtung der Beute an (links, rechts)
- Pfeil im Halbkreis nach oben = günstige Bedingungen für Einbruch
Linien & Mondsichel
Weitere beliebte Zeichen sind Linien oder auch eine Mondsichel. Solche Zeichen können entweder ein Hinweis auf Gefahr oder ein Zeichen für eine gute Gelegenheit sein.
- Gezackte Linie = Vorsicht, Hund
- Mondsichel = guter Zeitpunkt am Abend
Kreuze, Buchstaben & spezielle Symbole
Auch Kombinationen aus Kreuzen, Buchstaben oder Symbolen wie einem umgekehrten T helfen Mittätern, gezielt Häuser mit „günstigen“ Bedingungen zu identifizieren. Dabei geben diese Symbole meist einen Hinweis auf die Bewohner des Hauses:
- Pluszeichen = Vorsicht, Bewohner erscheinen „fromm“
- Kreis mit Kreuz = Polizeibeamter oder hoher Schutz
- Umgekehrtes T / zwei Linien = alleinstehende Person / ältere Bewohner
Moderne Zinken
Moderne Varianten sind oft subtiler. Statt graphischen Kreidezeichen werden beispielsweise kleine Gegenstände genutzt, etwa unauffällige Steinchen, Zweige oder Flyer an Türschwellen. Sie dienen als Abwesenheitstest: Bleiben sie lange unberührt, gilt das Haus als verlassen oder leerstehend.
Wo findet man diese Zeichen?
Gaunerzinken finden sich oft an besonders unauffälligen oder schwer einsehbaren Stellen wieder, damit sie nicht zu auffällig sind und nur von Mitwissern und Komplizen entdeckt werden. Besonders beliebt sind dabei Ort wie:
- Hauswand
- Türzarge
- Briefkasten
- Mülltonne
- Gehweg
- Rollladen
Was tun, wenn man Gaunerzinken entdeckt?
Obwohl Gaunerzinken heutzutage nur noch selten vorkommen, sollten Sie diese sicherheitshalber ernst nehmen. Fällt Ihnen eines der oben genannten Symbole oder ein anderes Zeichen in der Nähe Ihres Hauses auf, sollten Sie daher wie folgt vorgehen:
- Dokumentieren: Fotografieren Sie das Symbol und notieren Sie Datum und Fundort.
- Entfernen: Waschen Sie Kreidezeichen ab oder räumen Sie abgelegte Gegenstände weg, damit sie nicht weiter genutzt werden können.
- Polizei informieren: Melden Sie den Vorfall. Die Polizei kann einschätzen, ob es sich um eine Tatvorbereitung handelt und gegebenenfalls verstärkt kontrollieren.
- Nachbarn warnen: Sprechen Sie mit den Anwohnern und bleiben Sie gemeinsam aufmerksam, um Einbrüchen vorzubeugen.
Wie schütze ich mein Zuhause wirkungsvoll?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihr Haus vor Einbrechern zu schützen. Sie sollten dabei besonders darauf achten, das Haus als Einbruchsziel unattraktiv zu machen. Das erreichen Sie einerseits, indem Sie das Haus sichern und ein Eindringen so schwieriger gestalten. Zusätzlich sollten Sie einige elektronische Überwachungsmöglichkeiten installieren, damit Sie immer sehen, was draußen passiert. Versuchen Sie es doch beispielsweise mit diesen Lösungen:
1. Mechanische Sicherungen
- Schlösser: Stabile Tür- und Fensterschlösser erschweren das Aufbrechen erheblich.
- Abschließbare Griffe: Fenster mit abschließbaren Griffen bieten zusätzlichen Schutz vor Aufhebeln.
- Verstärkte Türen: Massive oder einbruchhemmende Türen erhöhen die Sicherheit des gesamten Hauses.
2. Elektronische Lösungen
- Bewegungsmelder: Sie registrieren Bewegungen rund ums Haus und schrecken Täter ab.
- Alarmanlage: Eine Alarmanlage meldet unbefugtes Eindringen sofort.
- Überwachungskamera: Kameras ermöglichen die Kontrolle des Grundstücks, wirken abschreckend und liefern Beweise im Ernstfall.
So schützt eine Überwachungskamera Ihr Eigentum effektiv
Laut Polizei sind Einbrecher oft nur schwer zu fassen. Die Aufklärungsrate ist bis heute unbefriedigend. Das liegt daran, dass es sich bei diesen Dieben meist um „mobile, professionelle Diebesbanden“ handelt. Sie vermeiden es, Spuren zu hinterlassen, und fliehen nach der Tat schnell vom Tatort. In solchen Fällen kann eine Überwachungskamera sehr hilfreich sein. Weil sie kann:
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Videos aufzeichnen: Verdächtige Aktivitäten werden rund um die Uhr dokumentiert – ideal als Beweismittel im Ernstfall.
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Live-Ansicht (Live-View): Über eine App können Sie jederzeit und von überall aus sehen, was rund um Ihr Zuhause passiert.
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Bewegung erkennen: Die Kamera erkennt Bewegungen und reagiert sofort – keine ständige Überwachung notwendig.
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Echtzeit-Benachrichtigungen senden: Sie erhalten sofort eine Push-Nachricht aufs Smartphone, wenn etwas Ungewöhnliches geschieht.
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Akustische und visuelle Alarme auslösen: Dank integrierter Sirene und Blitzlicht können Einbrecher direkt abgeschreckt werden.
2K-Voraufzeichnung Bullet-Kamera mit langlebigem Akku
2K 10s Voraufzeichnung ; ColorX-Nachtsicht; 20.000mAh Akku; Dual-band Wi-Fi 6.
Mit diesen Funktionen hilft Ihnen eine moderne Überwachungskamera, potenzielle Einbrecher frühzeitig zu erkennen und aktiv zu vertreiben – bevor es überhaupt zu einem Einbruch kommt!
Häufige Fragen
Wie sehen Markierungen von Einbrechern aus?
Sie erscheinen oft als unauffällige Zeichen wie Kreidekreuze, Linien, Pfeile, Symbole oder kleine Gegenstände (Steine, Zweige), die Hinweise auf Bewohner oder lohnende Ziele geben sollen.
Was bedeutet ein Kreuz am Briefkasten?
Ein Kreuz könnte signalisieren, dass hier jemand lebt, der schnell Hilfe holt oder „fromm“ wirkt und möglicherweise vorsichtig ist – es dient oft als Warnung an Komplizen.
Was bedeutet ein Stein vor der Tür?
Ein Stein kann als einfacher „Abwesenheitstest“ dienen: Bleibt er länger unbemerkt, nehmen Täter an, dass niemand zu Hause ist.
Was bedeuten Blumen vor der Haustür?
In kriminellem Kontext könnten frische Blumen ein Zeichen dafür sein, dass hier jemand zu Hause ist.
Warum klingeln Einbrecher nachts?
Einbrecher testen oft vorab, ob jemand zu Hause ist – nachts zu klingeln dient zur Feststellung, ob ein Haus tatsächlich leer steht oder ob jemand reagiert.
Fazit
Auch wenn sich ein Einbruch nicht hundertprozentig vermeiden lässt, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Dazu gehört auch, Gaunerzinken zu erkennen und zu verstehen – auch, wenn sie nicht mehr so weit verbreitet sind. Grundsätzlich gibt es einige Maßnahmen, die dabei helfen, einen Einbruch vorzubeugen.
Sichern Sie Ihr Haus sowohl mechanisch als auch elektronisch ab, bleiben Sie aufmerksam und unterstützen Sie sich in der Nachbarschaft gegenseitig. Wenn Ihnen etwas wirklich auffällig oder verdächtig vorkommt, zögern Sie nicht, auch die Polizei zu verständigen – denn Vorsicht ist besser als Nachsicht.
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